Peter Martyr d’Anghiera, humanistischer Geschichtsschreiber,
war der erste, der darstellte, wie die Entdeckung Amerikas
verlaufen war. Aus Briefen, die er dem Papst vom spanischen
Hof sandte, lässt sich ermessen, welche herausragende
Bedeutung den Papageien zukam. So erzählte Anghiera gleich
nach der ersten Reise des Kolumbus:
„Auch 40 Papageien brachte man
mit nach Hause, von denen die einen am ganzen Körper
grün, die anderen gelb waren. [...] Die Tiere haben
nämlich bunte Flügel, die einen mit grünen
und gelben Federn, andere wieder mit blauen und roten. Diese
Farbenpracht macht sie sehr ergötzlich.“
(Müller-Bierl, Maja:
Sprechende Papageien. Kultur- und Naturgeschichte. Stuttgart:
Ulmer, 1992, S. 35)
Der Eindruck der südamerikanischen Papageien auf die
Entdecker war so groß, dass Brasilien anfänglich
als das „Papageienland“ bezeichnet wurde. Auf
der Erdkugel des Nürnberger Kosmographen Johannes Schoner
von 1520 nannte dieser sogar die ganze Neue Welt „America
vel Brasilia sive Papagalli terra“ (Amerika oder Brasilien
oder Papageienland). (Finsch, O.: Die Papageien. Leiden:
1867/68, nach Müller-Bierl, 1992, 35)
Von den europäischen Ländern war die portugisische
Kolonie Brasilien streng abgeschottet, und so übte das
große Land einen magischen Zauber aus, dem sich auch
der bayerische König Maximilian I. Joseph nicht entziehen
konnte. Selbst Therese Prinzessin von Bayern (1850-1925) war
1888 zu einer dreimonatigen Expedition in den südamerikanischen
Kontinent aufgebrochen.
König
Maximilian I. Joseph Prinzessin
Therese von Bayern
(1756-1825) (1850-1925)
zur Ersten Ausstellung
"Graça Estrela — a Graça das Araras"
zur
Zweiten Ausstellung
"Aras im Brennpunkt des Artenschutzes — Anmut der
Aras"
zur Dritten Papageien-Ausstellung
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